Vom 27. bis 30. November 2024 fand in Berlin der DGPPN Kongress zum Thema „Psychische Gesundheit in Krisenzeiten“ statt. Mit über 9000 Teilnehmenden aus Psychiatrie, Psychotherapie, Pflege und Pharmakologie war er das größte Fachtreffen auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit im deutschsprachigen Raum.
Der Kongress befasste sich mit den Auswirkungen von Krisen und Konflikten auf die psychische Gesundheit und beleuchtete die Rolle der Psychiatrie und Psychotherapie bei der Bewältigung dieser Herausforderungen.
Neben dem Thema Krise standen alle aktuellen Themen der Psychiatrie auf dem Programm, von ADHS bis Zwangsstörungen.
Der Kongress bot über 550 Veranstaltungen, darunter Symposien, Workshops, Lectures und Diskussionsforen, sowie einen „Mental Health Hackathon“ zur Entwicklung von Lösungsansätzen für aktuelle Probleme der psychiatrischen Versorgung und der Aus- und Weiterbildung.
DGPPN Kongress in Berlin: Viel Austausch, wenig Innovation?
Ein zentrales Thema der Diskussionen: Die Stagnation in der Entwicklung neuer Medikamente. In den letzten Jahren wurden kaum noch neue Präparate in der Psychiatrie zugelassen. Das spiegelte sich auch im Kongressprogramm wider: Revolutionäre Therapieansätze blieben Mangelware, viele Vorträge konzentrierten sich auf bekannte Behandlungsmethoden und -strategien.
Dennoch bot der Kongress – gerade in Zeiten des Wandels – einen wichtigen Raum für den fachlichen Austausch und die Vernetzung. In den zahlreichen Sessions, Workshops und Symposien tauschten sich Psychiater*innen, Psychotherapeut*innen und Wissenschaftler*innen über aktuelle Herausforderungen, innovative Behandlungskonzepte und neue Forschungsergebnisse aus.
Auffällig war die veränderte Zusammensetzung der Aussteller. Anstelle der Pharmaunternehmen, die in der Vergangenheit mit neuen Medikamenten warben, präsentierten sich vermehrt Kliniken, Praxen und andere Einrichtungen, die um die Gunst der Psychiater*innen buhlten. Der Fachkräftemangel macht auch vor der Psychiatrie nicht halt.
Fazit: Der DGPPN Kongress in Berlin bleibt ein wichtiges Ereignis für die psychiatrische Fachwelt. Obwohl die Innovation im Bereich der Pharmakologie derzeit stagniert, bietet der Kongress eine wertvolle Plattform für den Austausch, die Vernetzung und die Fortbildung.