Die Kleine Zeitung hatte am 26. Mai 2012 die Schlagzeile „die Wahnsinnstat eines Vaters“ gebracht. Gemeint war damit das Verbrechen, dass ein bösartiger Mann begangen hat. Er hat versucht seine Kinder zu töten um seine Frau zu bestrafen. Dann ist er geflohen und hat sich einer Strafverfolgung entzogen indem er sich umgebracht hat. Auslöser dafür war die Scheidung, welche gerade im Laufen ist (zumindest ist das dem Artikel so zu entnehmen).
Ich kenne den Fall nicht näher, aber wann immer so ein Verbrechen verübt wird ist von Wahnsinn die Rede.
Was ist damit gemeint? War der Täter krank, muss ich deshalb auch Mitleid mit ihm haben? Oder war der Täter einfach nur bösartig? Die meisten Täter solcher Taten haben keine organische Erkrankung, welche dieses Verhalten erklären kann. Die meisten Täter sind einfach böse, fügen einem Kind diesen Schaden zu, quälen das Kind, um … ja warum eigentlich, Sinn macht das alles keinen. Aber jeder Mensch der nicht abgrundtief böse ist hat Mitleid mit einem Kind oder einem wehrlosen Menschen, und wäre deshalb zu so einer Tat nicht in der Lage.
Wahnsinn ist natürlich kein medizinischer Begriff, dennoch denken viele Menschen, wenn sie so eine Tat hören, das der Täter geisteskrank sein muss. Auch der Attentäter von Oslo hat diese Diskussion ausgelöst.
Sind diese Menschen jetzt geisteskrank oder nicht? Die Frage kann nicht einfach beantwortet werden. Nachdem die Psychopathen oder moderner Soziopathen in der Nomenklatur der Psychiatrie aufgeführt werden, ist es zulässig das zu behaupten.
Irgendwie gehört für mich zu einer Krankheit, das sie so etwas wie einen Verlauf hat, und sich klar von einem Charakterzug unterscheidet. Ich behaupte nicht das diese Aussage immer und überall zutrifft, dennoch halte ich es für Problematisch, das ein Psychopath klar als krank eingestuft wird. Ein Charakter kann aber nicht behandelt werden, vielleicht erzogen, angepasst aber nicht behandelt. Wenn ein Therapeut behauptet, dass er oder sie einen Sexualstraftäter, oder sonst einen Psychopathen geheilt hat, halte ich für eine sehr gewagte Behauptung. Ein Problem, das immer dann wieder bewusst gemacht wird, wenn ein „resozialisierter und geheilter“ Sexualstraftäter, wieder in die Freiheit entlassen wird, und sofort das nächste Delikt setzt.