Depression Fakten

Depression ist nicht Trauer

Depression ist keine Schwäche

Depression ist eine sehr gut behandelbare Krankheit des Gehirns

Typische Symptome

  • Hartnäckige traurige oder „leere“ Stimmung
  • Verlust des Interesses an Aktivitäten, welche einem früher Spaß gemacht haben
  • Verminderte Energie,
  • Schlafstörungen
  • Gedanken an Tod, Selbstmordgedanken…
  • Appetitlosigkeit (oder auch gesteigerter Appetit, Frustessen)
  • Konzentrationprobleme, Vergesslichkeit
  • Gefühl von Schuld, Wertlosigkeit, Hilflosigkeit.
  • Reizbarkeit
  • Exzessives Weinen
  • Chronische Schmerzen und Schmerzen, die auf Behandlung nicht verschwinden

Auslöser

  • Negativer Stress
  • Schlafentzug
  • Heftige Traumata
  • Virusinfekte
  • Jahreszeit
  • Familiäre Belastung
  • usw.

Eine Depression ist eine ernste
aber behandelbare Krankheit!

Was ist eine Depression?

Im Gehirn gibt es eine Reihe von Überträgerstoffen, welche die Information von einem Nerv zum nächsten weitergeben. Diese Überträgerstoffe sind unter anderem Serotonin, Noradrenalin und Dopamin.
Kommt es nun zu einem Mangel an einem dieser Stoffe, baut sich das Gehirn um, damit kann es trotz der wenigen Überträgerstoffe weiter arbeiten. Folge dieses Umbaus sind die Symptome der Depression.
Gibt man jetzt diese Überträgerstoffe dem Gehirn zurück, repariert sich das Gehirn wieder von selbst. Und zwar vollständig. Dazu benötigt es aber etwas Zeit (meistens 2-4 Wochen).

Behandlung

Nachdem eine Depression durch einen Überträgerstoffmangel ausgelöst wird, muss man zur Behandlung der Depression diese Überträgerstoffe zurückgeben.

Ein typisches Antidepressivum ist ein SSRI oder Serotoninwiederaufnahmehemmer. Bei diesen SSRI wird die Wiederaufnahme von Serotonin in den Nerv um ein paar Millisekunden verlangsamt. Das bedeutet, dass das Serotonin ein paar Millisekunden länger wirken kann.
Andere Antidepressiva bewirken auch eine  Noradrenalin Wiederaufnahmehemmung. Diese Antidepressiva können zum Beispiel besonders gut die Antriebslosigkeit der Depression bekämpfen.
Allen Antidepressiva behandeln die Depression ohne in unsere Gedanken, Gefühle oder Emotionen einzugreifen. Das Gehirn erhält nur die Überträgerstoffe zurück und kann sich dann ganz von alleine wieder erholen.
Deshalb benötigen Depressionen auch Zeit, um zu verschwinden, man sollte schon ein bis zwei Wochen Geduld haben, bis eine Depression zurückgeht. Manchmal dauert das auch etwas länger. Auch muss man die Medikamente über eine längere Zeit einnehmen, eine gute Faustregel ist 6 Monate nach der ersten Depression, länger wenn eine Depression schon öfter aufgetreten ist.

Aber Antidepressiva machen nicht süchtig, führen nicht zur Gewöhnung und verändern weder unser Wesen noch unsere Gedanken! Sie heilen die Depression.

Sind Depressionen selten?

Nein, jeder 5. bis 10. Mensch hat eine Depression. (Jetzt, nicht irgendwann einmal im Leben)
neuere Forschungen zeigen, dass jeder 2. Mensch im Laufe des Lebens eine Depression hat.

Ist eine Depression gefährlich?

Ja und Nein. Eine Depression hinterlässt, nachdem sie abgeheilt ist, keinen Schaden im Körper. Da aber viele Menschen wegen einer Depression nicht zum Arzt gehen, und deshalb auch nicht behandelt werden, verzweifeln Patienten mit einer Depression häufig, und machen dann einen Selbstmord­versuch.
Und der Selbstmord ist die häufigste Todesursache bei Menschen unter 40 Jahren.

Kann ich eine Depression verhindern?

Ja, zumindest teilweise. Ich kann das Risiko für eine Depression reduzieren. Ich kann z.B. Yoga oder andere Maßnahmen gegen Stress machen, und so oft eine Depression verhindern.

Machen Antidepressiva süchtig?

Nein, auch nicht die Antidepressiva welche müde machen, und deshalb gegen Schlafstörungen eingesetzt werden. (Im Gegensatz zu den typischen Schlafmitteln, welche dann nach 1-2 Wochen abgesetzt werden müssen)

Wie und wann verschwindet eine Depression?

Eine Depression verschwindet meist 2-4 Wochen nach dem Beginn einer Behandlung. Unbehandelt kann sie jedoch auch deutlich länger andauern.

Möchten Sie mehr über die Depression wissen?

Dann schauen Sie sich doch einfach, die vom BR Alpha kostenlos zur Verfügung gestellten Videos von Univ. Prof. DDr. Spitzer zu diesem Thema an. Besser als er kann das wohl kaum jemand erklären.