Ernährung und Depression

Omega3-Fettsäuren aus Fischöl sind u.a. für ihre entzündungshemmende, gefäßgesundheitsfördernde Wirkung sowie für die Entwicklung des Nervensystems bei Kleinkindern bekannt. Aktuelle Forschungen bzw. neueste Studien zeigen auf, dass Omega3-Fettsäuren bei der Behandlung von Schlaganfall, Demenz sowie bei der Behandlung von Depressionen einen positiven Effekt haben können.

Lt. der neuesten Studie von Roel Mocking von der Universität van Amsterdam, welche er am Kongress der European College of Neuropsychopharmacology (27th ECNP Congress, 18.-21.Oktober 2014) in Berlin präsentierte, reagieren fast die Hälfte der durch SSRIs behandelten Depressiven nicht auf die Behandlung. Er zeigt in seiner Studie auf, dass beim Verzehr von fettem Fisch die Reaktionsrate auf SSRIs verbessert wurde. Auf der Suche nach einer Erklärung für die fehlende Reaktionsrate entdeckten die Forscher, dass depressive Menschen einen veränderten Fettsäurestoffwechsel hatten, welcher unterschiedlich von den Stresshormonen (u.a. Cortisol) reguliert wurde. Somit verglichen sie das Fettsäureniveau mit dem Cortisollevel von 70 Depressiven und 51 Gesunden. Das Ergebnis war, dass die depressiven Personen, die nicht auf die Gabe von SSRIs reagierten, einen eher abweichenden Fettsäurestoffwechsel hatten. In der Erhebung der Ernährungsgewohnheiten – im speziellen die Menge an konsumiertem fetten Fisch (dieser ist reich an Omega-3 DHA) – teilten sie alle Personen in vier Gruppen. Hier zeigte sich, dass diejenigen, die am wenigsten Fisch zu sich nahmen, am schlechtesten auf die SSRI-Gabe reagierten und Personen, welche am meisten fetten Fisch aßen, am besten auf die Einnahme reagierten. Personen, die ein Mal pro Woche Fisch zu sich nahmen, zeigten eine 75%ige Warhrscheinlichkeit, auf SSRIs zu reagieren, wohingegen Personen, die nie Fisch aßen, nur eine 23%ige Wahrscheinlichkeit hatten, auf die Antidepressivagabe zu reagieren. Die Forscher rund um R. Mocking kamen zu dem Schluß, dass eine Veränderung im Fettsäurestoffwechsel mit der zukünftigen antidepressiven Reaktion verbunden ist. Somit könnte der Fettstoffwechsel durch den Verzehr von fettem Fisch – neben einem gesundheitsfördernden Aspekt – auch die antidepressive Reaktionsrate beeinflussen.

Depression ist aber nicht gleich Depression, Antidepressivum ist auch nicht gleich Antidepressivum und Mensch ist nicht gleich Mensch. Bei Anzeichen einer Depression begeben Sie sich bitte immer in professionelle Behandlung.

Quellen: www.ecnp.eu