Postpartale Depressionen

Heultage, Postpartale Depressionen und postpartale Psychosen

Die schönste Zeit des Lebens, oder eher ?

* Heulanfälle
* Stimmungsschwankungen
* Angstgefühle
* Schlafstörungen
* Depressive Stimmung
* Gefühllosigkeit
* Antriebslosigkeit
* Selbstmordimpulse

Die Stimmung nach einer Geburt ist in den seltensten Fällen ausgeglichen. Durch die Strapazen der Schwangerschaft, das Trauma der Geburt, die Schlaflosigkeit durch ein nachts unruhiges Baby welches regelmäßig gestillt werden muss, und nicht zuletzt durch die massive Hormonumstellung zum Zeitpunkt der Geburt kommt es bei fast allen Müttern zu Gemütsstörungen welche in verschiedenen Formen auftreten können:

die Heultage oder Baby Blues kommen bei bis zu 75 % aller Mütter vor. Hierbei kommt es zu einem kurzzeitigen Stimmungstief mit Gemütsschwankungen, Heulanfällen, Angstgefühlen, Schlafstörungen und Appetitstörungen. Diese Phase vergeht meist nach ein wenigen Tagen von selbst.

Bei einigen Frauen tritt aber auch eine Wochenbettdepression oder eine postpartale Depression auf. Vor allem in den ersten drei Monaten nach einer Geburt kann es zu einem Stimmungstief mit Antriebslosigkeit, Versagensängsten, Schuldgefühlen, Schlafstörungen und auch dem Gefühl kommen für das Neugeborene nichts zu empfinden.
Die Wochenbettdepression ist eine sehr ernstzunehmende Erkrankung da im Rahmen jeder Depression Suizidgedanken und Suizidversuche auftreten können

Was sind eigentlich Depressionen?

Depressionen sind nicht einfach eine schlechte Stimmung, sie sind vielmehr eine Art Erschöpfungszustand des Gehirnes, bei dem es zu einem Mangel an verschiedenen Überträgerstoffen des Gehirnes kommt. Auf dieser Ebene greifen auch die Medikamente ein, welche dafür sorgen, dass diese Überträgerstoffe weniger schnell abgebaut werden, und damit letztendlich mehr davon vorhanden ist. Die Gabe von Medikamenten ist aber nur eine von mehreren möglichen Therapien gegen so eine Depression.

Weitere Möglichkeiten eine Depression zu behandeln sind Lichttherapie und Psychotherapie. Bei einer schweren Depression sollte man diese aber immer mit einer medikamentösen Therapie kombinieren.

Unbehandelt kann eine solche Depression aber sehr lange andauern. Man hat gesehen, dass diese Depressionen ohne Behandlung oft über ein ganzes Jahr dauern, behandelt verschwinden sie mist schon nach wenigen Wochen.

Diese Depression ist nicht nur ein Problem für die Mutter. Man konnte sehen, dass Babies durch die depressive Mutter ihrerseits auch leichter krank werden, oder sich in der Entwicklung schwerer tun; diese Probleme treten vor allem bei einer nicht behandelten lang andauernden Depression auf.
Sie könnten eine postpartale Depression haben wenn Sie in den letzten Tagen manchmal:

* nicht mehr lachen konnten
* sich nicht mehr über etwas freuen konnten
* sich in unnötiger Weise schuldig fühlten
* aus nichtigen Gründen ängstlich waren
* leicht erschrocken sind bzw. aus unerfindlichen Gründen panisch reagiert haben
* verschiedene Ursachen überfordert haben
* so unglücklich waren, dass Sie nicht mehr schlafen konnten
* die meiste Zeit traurig waren und sich schlecht gefühlt haben
* so unglücklich waren, dass Sie die meiste Zeit geweint haben
* den Gedanken bekommen haben sich selbst etwas anzutun

Depressionen sind nach einer Geburt sehr häufig (10-15%) und aufgrund der Störung der Mutter-Kind Beziehung sehr beeinflussend. Aufgrund der Selbstmordgefärdung sind sie überdies sehr gefährlich.

Wenn Sie eine Depression haben sollten Sie Hilfe aufsuchen. Diese Hilfe bekommen Sie einerseits bei einem Psychotherapeuten zur Überwindung dieser schwierigen Lebenssituation, und andererseits bei einem Psychiater, da die Depression eine organisch (mit)begründete Krankheit ist, und mit entsprechenden Mitteln (Medikamente, alternative Therapien wie z.B. Lichttherapie) behandelt werden sollen.
Das Leid der jungen glücklichen Mutter

Postpartale Depressionen, also Depressionen die in den Wochen oder auch Monaten nach einer Geburt auftreten, gehören zu den häufigsten Krankheiten überhaupt. Jede 7. Frau erkrankt nach der Geburt ihres Kindes, und jede zweite Betroffene ist nach einem Jahr immer noch krank, wenn sie nicht psychotherapeutisch und/oder medikamentös betreut wird.
Die Folgen für die Erkrankung, welche eigentlich sehr gut therapiert werden kann, ist fatal. Nicht „nur“ die betroffene Mutter leidet enorm, auch das Kind leidet – da die erkrankte Mutter nur selten in der Lage ist, ihr Kind optimal zu versorgen. Es konnte beobachtet werden, dass die Kinder von depressiven Müttern schon früh Auffälligkeiten zeigten, welche nach einer erfolgreichen Terapie der Mutter wieder vollständig verschwanden.

 

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